In den letzten Wochen haben wir uns intensiv mit einem spannenden Thema auseinandergesetzt: dem Generationenkonflikt am Arbeitsmarkt. Anlässe dazu waren der Besuch der Bonner Veranstaltung “Ältere Menschen auf dem Arbeitsmarkt – willkommen und wertgeschätzt?” und das Interview mit der Journalistin Hannah Schmitz von der KNA (Katholische Nachrichten-Agentur), bei dem wir die Herausforderungen und Chancen besprochen haben, die sich aus dem Übergang von der Babyboomer-Generation zur Generation Z ergeben.
Erfahren und leistungsbereit, aber auf dem Weg in den Ruhestand
Die Babyboomer, bekannt für ihre Leistungsbereitschaft und Loyalität, bereiten sich auf ihren wohlverdienten Ruhestand vor. Dies verschärft jedoch den Fachkräftemangel in vielen Branchen. Diese Generation hat jahrzehntelang unsere Wirtschaft mit ihrem Engagement geprägt und verfügt über einen immensen Erfahrungsschatz.
Generation Z: Flexibel und fokussiert auf Work-Life-Balance
Gleichzeitig tritt die Generation Z in den Arbeitsmarkt ein. Diese junge Generation legt großen Wert auf eine ausgewogene Work-Life-Balance und ist bekannt für ihre Flexibilität und Selbstbewusstsein. Eine aktuelle Jugendstudie zeigt, dass sowohl die Babyboomer als auch die Generation Z starke Arbeitsmotivation und Leistungsbereitschaft mitbringen. Die Gen Z weiß jedoch, wie sie ihre Karriere gestalten möchte und erwartet von Arbeitgebern attraktive Rahmenbedingungen wie mobiles Arbeiten und flexible Arbeitszeiten.
Frühverrentung der Babyboomer: Herausforderung und Chance
Eine wachsende Herausforderung ist die zunehmende Frühverrentung unter den Babyboomern. Viele nehmen die Angebote zum vorzeitigen Rentenbeginn an, weil sie sich nicht mehr ausreichend wertgeschätzt fühlen oder die technischen Entwicklungen im Arbeitsalltag als herausfordernd empfinden. Wir können diese Gründe gut nachvollziehen, sind jedoch der Meinung, dass wir diese Generation nicht einfach „ins Wohnmobil ziehen lassen“ können. Ihre Erfahrung und ihr Wissen sind für den Arbeitsmarkt von unschätzbarem Wert.
Die Zukunft des Arbeitsmarktes: Integration und Wertschätzung
Die erfolgreiche Integration der Generation Z und die wertschätzende Einbindung der Babyboomer sind entscheidend für die Zukunft unseres Arbeitsmarktes. Beide Generationen bringen wertvolle Fähigkeiten und Perspektiven mit, die wir unbedingt nutzen sollten. Es liegt an den Arbeitgebern, flexible und attraktive Arbeitsmodelle zu schaffen, die den Bedürfnissen beider Generationen gerecht werden.
Das Interview der Katholischen Presseagentur (Journalistin Hannah Schmitz) wurde hier veröffentlicht: Kölner Rundschau, Schwäbische Zeitung,
Ludger Kersting (Programmmanager des Landesbüros NRW der Friedrich-Naumann-Stiftung) und Moderatorin Mirjam Schmidt, Diskussionsgäste: Dr. Reiner Itschert, Werner Klingenberg, Sabine L. Distler, Eva Fielitz.
Programm am Dienstag, 11. Juni 2024 in der VHS Bonn
18:30 Uhr Ludger Kersting Programm-Manager, Landesbüro NRW der Friedrich-Naumann-Stiftung
Sabine L. Distler
Dipl. Psy.gerontologin; Gründerin, Geschäftsführerin Curatorium Altern gestalten gGmbH
Eva Fielitz
Mitglied im Landesvorstand der Liberalen Senioren NRW
Dr. Reiner Itschert
Sprachabteilungsleiter im In- und Ausland, jetzt freiberufl. Kroatischdozent an der VHS Bonn
Werner Klingenberg
Ehemaliger Bundeswehroffizier, bis zum 72. Lebensjahr selbständiger Unternehmensberater
Moderation: Mirjam Schmidt
20:00 Uhr Kleiner Empfang