Museum kann so viel mehr
Das Museum der Deutschen Spielzeugindustrie mit Trachtenpuppen-Sammlung in Neustadt bei Coburg erweitert seine inklusiven Museumsangebote im Museum und vor Ort bei Interessierten.
Museum kann so viel mehr – das hat soeben wieder die Museumspädagogin Alexandra Taschner mit Ihrem Team des barrierefreien Museums der Deutschen Spielzeugindustrie mit Trachtenpuppen-Sammlung in Neustadt bei Coburg unter Beweis gestellt.
Alexandra Taschner besuchte den Starterkurs „Kultur, Vielfalt & Älterwerden – für Kultur- und Freizeitorganisationen aus Oberfranken“, der im Frühjahr 2023 abgeschlossen wurde. Dieser Fortbildungskurs wurde gemeinsam von der Fachstelle für Demenz und Pflege Oberfranken und dem Curatorium Altern gestalten organisiert und umgesetzt.
Nach dem erfolgreichen Absolvieren dieses zertifizierten, dreiteiligen Starterkurses und der Anerkennung als Demenz-Partner® beschreitet das Museum der Deutschen Spielzeugindustrie mit Trachtenpuppen-Sammlung in Neustadt bei Coburg nun gemeinsam mit zwei weiteren Kultureinrichtungen in Stadt und Landkreis Coburg den Weg von der Idee zum Pilotprojekt vor Ort. Sie alle drei sind neue Wegbereiter für alterssensible Kulturarbeit.
Alexandra Taschner hat anschließend an diesen Starterkurs eine Idee anhand der Kursanregungen und -erfahrungen ausgearbeitet und im Januar 2023 ins Leben gerufen. Das Angebot des Ü60-Cafés ist für alle Senior:innen geöffnet. Mit und ohne kognitive oder anderweitige Beeinträchtigung ist Frau und Mann hier willkommen. Das Kaffeeangebot darf auch generationenübergreifend genutzt werden. Das Ü60-Cafés startet immer mit einem Kaffeetrinken zum Ankommen und bietet hierbei auch genügend Zeit zum Austauschen über Themen, die bewegen. Danach folgt der kultursensible Teil der Kaffeeveranstaltung. Von Möglichkeiten über Herstellung von kreativen Produkten bis hin zum Wiederentdecken von z. B. Reisekultur lassen sich die Senior:innen begeistern. Das Ü60-Café findet monatlich statt. Die einzelnen Themenkaffees gibt es im Nachgang auch für Einrichtungen oder weitere Institutionen zu buchen.
Als Gründungsmitglied der Hochglanzbroschüre Museumsgala im Jahr 2021, die von der KulturServiceStelle des Bezirks Oberfrankens unter Leitung von Barbara Christoph verlegt wird, setzt sie sich die Museumspädagogin mit aus dem Museum beschriebenen Exponaten dafür ein, dass Menschen, die Kultur vor Ort nicht mehr erleben dürfen, sich Kultur kostenfrei in Pflegeeinrichtung oder sogar nach Hause holen können. Dabei ist den Mitinitiator:innen vor allem der dadurch geschaffene persönliche Kontakt zu den Abonnent:innen wichtig. Die vierteljährlich ausgewählten Exponate werden in barrierefreier Schrift erläutert, durch Bilder veranschaulicht und der Beitrag durch Impulsfragen zum Ende noch verfeinert.
Eine weitere aufsuchende Möglichkeit bietet das Museum im Koffer, das für eine Vorortveranstaltung gebucht werden kann. Kulturschätze insbesondere des 19. und 20. Jahrhunderts werden so für unterschiedlichste Altersgruppen inklusiv erleb- und begreifbar. Der Besuch der Museumspädagogin an Ort und Stelle ist für eine Stunde vorgesehen.
Seit letztem Jahr engagiert sich Alexandra Taschner zudem mit Mitgliedern des Museumsteams und Netzwerkpartner:innen um ein neues Angebot im Rahmen der Bayerischen Demenzwoche. Wie gut tut es nicht nur Menschen mit Demenz und deren pflegenden Angehörigen einen gelösten Nachmittag bei Kaffee und Gesang im Sonderausstellungs-Raum des Museums der Deutschen Spielzeugindustrie mit Trachtenpuppen-Sammlung in Neustadt bei Coburg zu verbringen.
Für Informationen zu dem neuen Angebot wenden Sie sich bitte an: Alexandra Taschner: alexandra.taschner@spielzeugmuseum-neustadt.de
ZOOM Meeting mit dem Museum der Deutschen Spielzeugindustrie. v.l. Alexandra Taschner, Sabine L. Distler, Patricia Reinhardt